Philosophie und Werte


Erde

Wir pflegen das das Land, welches uns anvertraut wurde so, dass eine möglichst große Pflanzen- und Tiervielfalt ein Zuhause findet.
Wir betreiben Vertragsnaturschutz, haben Pflegeverträge mit dem Landschaftspflegeverband und nehmen Teil am Kultur- und Landschaftsprogramm des Freistaates Bayern.

Viele Pflanzen und Tiere, die lange Begleiter des bäuerlichen Schaffens waren, haben keinen Platz mehr in der immer intensiveren Landwirtschaft. Wir begreifen uns als Zufluchtsort für diese kulturellen Werte. Wir sind überzeugt davon, dass die momentanen agrarpolitischen Entwicklungen, Auswüchse unserer Zeit und Wirtschaftsweise sind und nicht dauerhaft bestehen bleiben werden. Vielleicht überdauern hier Handwerkstechniken, Erfahrungswerte, Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Von hier können sie wieder freiwerdende Flächen und Räume besiedeln.

Pflanzen

Neben den zahlreichen Wildpflanzen und Gehölzen, die auf unserem Land natürlich vorkommen, aber auch gezielt angesiedelt wurden, kultivieren wir eine Vielzahl von Heil-, Kräuter-, und Gemüsepflanzen auf unseren Äckern, welche wir dann direkt am Hof zu verschiedensten Produkten verarbeiten und vermarkten.

Hinzu kommen Pflanzen, die wir pflegen und erhalten, weil sie zur Blütezeit der bäuerlichen Subsistenzwirtschaft Teil dieser Kulturlandschaft waren und zunehmend verloren gehen, da ihre wirtschaftliche Bedeutung zu gering ist. Wir wollen uns weiterhin an ihnen erfreuen, dies auch Anderen ermöglichen und sind nicht bereit auf sie zu verzichten. Wir legen Wert auf samenfestes Saatgut und gewinnen nach Möglichkeit unser Saatgut selbst. Das bodenschonende, humusmehrende Arbeiten ist für uns selbstverständlich. Wir gewinnen unseren Kompost aus dem Mähgut der Streuwiesen und "füttern" mit ihm unsere Äcker mit all ihren Lebensformen.

Tiere

Auf unseren Höfen lebt eine Vielzahl von Tieren, die uns bei unserer Arbeit helfen. Sie beweiden die Wiesen und die Flächen zwischen den Beeten und Obstbäumen und schenken uns ihren kostbaren Mist. Die meisten unserer Tiere verbringen den Winter auf dem Schutzhof, wo sich ein Großteil unserer Futterflächen und der Stall befinden. Während der Weidesaison sind sie meist auf beide Standorte verteilt. Wir züchten außerdem Allgäuer Braunvieh und halten die Nachzucht in reiner Mutterkuhhaltung.

Die Herde der ostfriesischen Milchschafe besteht aus 12 Mutterschafen, einem Bock und 25 Lämmern. Im Sommer beweidet die Herde die Wiesen rund um die Linde. Die Carnica Bienen halten wir in verschiedenen Einraumbeuten. Im Moment haben wir keine Ertragserwartungen an die Bienen und wir genießen dieses freie Miteinander. Die Bienen dürfen bei uns nach Lust und Laune schwärmen und sich vermehren. Auch unsere zwei Pfauen in Hopfen sind herrlich nutzlos, einfach nur wunderschön und frei. Jährlich beschenken sie uns mit Nachwuchs.

Menschen


Der Mensch ist als Kulturschaffender aufs engste mit der Natur verbunden. Der Mensch gestaltet den Platz in der Natur und erschafft Dinge, die ihm von Nutzen sind. Dabei ist die Art und Weise von wichtiger Bedeutung. Die Hinwendung zur Kraft der Natur beschenkt uns mit einem unendlichen Reichtum für unsere eigene Widerstandsfähigkeit. In der Anschauung der Natur können wir uns erst selbst erkennen und uns unserer grundlegenden Bedürfnissen, die nicht zuletzt auch seelischer Natur sind, gewahr werden. Es ist eine Aufgabe des Menschen zu entdecken, welche heilenden Kräfte uns die Mutter Erde schenkt und diese wertschätzend anzunehmen. Andererseits sind wir dazu aufgefordert, dafür zu sorgen, dass diese Reichtümer weiterhin auf der Erde gedeihen können. Die Arbeit im Garten verlangt fürsorgliche Achtsamkeit und ein Gefühl dafür, welche Unterstützung eine Pflanze gerade braucht. Im Umgang mit den Pflanzen und Tieren, lassen sich auch viele Parallelen zu unseren zwischenmenschlichen Beziehungen ziehen. So ist zum Beispiel die Wertschätzung meines Gegenübers eine Voraussetzung für den wahrhaftigen und echten Dialog. In der künstlerischen Praxis lernen wir, unserem Gegenüber, sei es ein Mensch, Tier, Pflanze oder ein Stück Holz, zuzuhören - Inspiration zuzulassen. Das artemisia versteht sich als ein Gesamtkunstwerk. Somit sind auch die Menschen die hier arbeiten, auf ein gesundes und dynamisches Wachsen des Betriebes bedacht.

Anbau und Verarbeitung


Vogelperspektive


Aufnahmen während der Tag- und Nachtgleiche